INTEGRAL (integrative Medizin und mentale Gesundheit) – Vergleichende Versorgungsforschung der stationären Behandlung psychiatrischer Kliniken: Evaluation eines integrativmedizinischen Ansatzes im Vergleich zur Regelversorgung Meeting Abstract uri icon

 

Abstract

  • Hintergrund: Ein großer Teil der Krankheitslast weltweit ist auf psychische Erkrankungen zurückzuführen (Vigo, Thornicroft, & Atun [1]). In Deutschland leidet ein Drittel der Population unter einer seelischen Erkrankung. 14% der Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen weltweit, die sich in Behandlung befinden nutzen zusätzlich komplementäre Medizin (Jonge et al. [2]). Trotz des Bedarfs der Patienten alternative Verfahren in Anspruch zu nehmen und Hinweise auf die Wirksamkeit einiger dieser Verfahren bei psychischen Erkrankungen (Thirthalli et al. [3]) haben diese bislang kaum Eingang in die Regelbehandlung gefunden.

    Fragestellung und Zielsetzung: Das übergeordnete Ziel der Studie ist es einen Beitrag zur Verbesserung der Regelversorgung im stationären Setting zu leisten. Im Vordergrund der Studie steht die Frage, ob Patienten mit psychischen Erkrankungen, die sich in stationärer Behandlung befinden, hinsichtlich der Reduktion der Erkrankungsschwere und des persönlichen Genesungsprozesses von einem integrativmedizinischen Angebot profitieren. Auf Prozessebene wird dies durch einen postulierten Zusammenhang zwischen der Anzahl und Dauer der naturheilkundlich-komplementären Therapieeinheiten und dem Verbesserungseffekt in den Behandlungskliniken ergänzt.

    Methode: Bei der Integral-Studie handelt es sich um eine klinische, prospektive Längsschnittstudie im Sinn einer kontrollierten Beobachtungsstudie mit dem Ziel des Vergleichs zweier Kliniken mit unterschiedlichem Behandlungsansatz (Regelbehandlung vs. Integrative Medizin). Eingeschlossen wird eine heterogene Gruppe von insgesamt 240 Patienten im Alter von 18–99 Jahren, die sich auf Grund einer psychischen Erkrankung (F0, F1, F2, F3 oder F4) in stationärer Behandlung befinden.

    Die Testbatterie besteht aus neuropsychologischen Testverfahren; Fremd- und Selbstbeurteilungsinstrumenten sowie Prozessvariablen. Neben dem primären Zielkriterium Erkrankungsschwere werden transdiagnostische Kriterien (Mini-RDoC) sowie Elemente aus dem Recovery-Framework (CHIME-D) erhoben.

Veröffentlichungsjahr

  • 2021