Abstract
- Der sich abzeichnende Klimawandel und der in den kommenden Jahrzehnten erwartete weltweit stark ansteigende Energiebedarf werden zu immer wichtigeren Themen im Bereich der Stadt- und Kommunalentwicklung. Vor dem Hintergrund, dass rund 40 Prozent der Endenergie in Deutschland im Gebäudebereich verbraucht werden und dass 75 Prozent des Gebäudebestandes vor 1979 mit aus heutiger Sicht oft schlechter Qualität errichtet wurden, startete die Bundesregierung am 15.11.2011 das KfW-Programm „Energetische Stadtsanierung". Ziel des Förderprogramms ist es, umfassende (Investitions-) Maßnahmen im Quartier in die Energieeffizienz der Gebäude und der Infrastruktur anzustoßen. Die geplante zukünftige „Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung 2014-2020 durch EFRE und ESF" verfolgt ähnliche Zielstellungen, wie energetische Sanierung und Herstellung energieeffizienter technischer Infrastrukturen in einem Stadtquartier. Durch die Komplexität der Fragestellungen ergeben sich weitgefasste Problemstellungen, die sich einerseits auf dem Bereich der Stadtentwicklung sowie auf eine integrierte Quartiersentwicklung beziehen. Das Fehlen eines allgemeingültigen energetischen Sanierungskonzeptes sowie das Nichtvorhandensein einer optimalen Bewertungsstruktur/Bewertungsmatrix für die generellen Sanierungserfordernisse und auch Sanierungspotenziale je nach Quartierstyp behindern heute im zunehmenden Maße eine wirtschaftliche und nachhaltige Stadtentwicklung und Sanierung/Bewirtschaftung der Objekte und Liegenschaften. Das Ziel des beantragten Projektes ist es daher, a. ein energetisches Sanierungskonzept zur Umsetzung nachhaltiger Handlungsstrategien innerhalb der Stadtentwicklung, unter Einbeziehung einer allgemeingültigen Methodik zur Bewertung von Sanierungserfordernissen und -potenzialen zu entwickeln und b. dieses Konzept durch eine Erprobung und Anwendung innerhalb einer ausgewählten Kommune in die Praxis einzuführen. Zur Erfüllung des Punktes b. wurden bereits Gespräche mit der Stadt Mittweida geführt. Diese begrüßte vorab das beschriebene Vorhaben und bat Unterstützung an (Weiteres siehe Letter of Intent). Ansätze zur Erreichung der genannten Zielstellungen betreffen sowohl * wirtschaftliche Faktoren (z.B. Sanierungs-, Energie- und Bewirtschaftungskosten), * soziale Faktoren (z.B. Umweltbelastung, Baugestaltung, demografischer Wandel), * technische Faktoren (z.B. Effizienzverbesserungen, Einsatz erneuerbarer Energie) und * Nachhaltigkeit (z.B. Ressourcenschonung, Generationsverantwortung). Der methodische Ansatz liegt in der direkten Zusammenarbeit des Antragsstellers mit der Fakultät Maschinenbau (Fachbereich Immobilien- und Facilities Management), der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, der Stadt Mittweida sowie mit den zuständigen Sanierungsträgern innerhalb des Stadtgebietes. Durch diese Zusammenarbeit soll die interdisziplinäre Forschung zwischen Ingenieur-, Natur- und Gesellschaftswissenschaften und die Vernetzung mit Wirtschaft und Kommunen erreicht werden. Ebenso ist es das Ziel die Transferpotenziale der Hochschule im Umfeld Energie auszubauen. Dabei erfolgt ein Transfer der Ergebnisse aus den einzelnen Forschungsgruppen sowie eine Bündelung und Vernetzung von Ressourcen und Kompetenzen in folgenden Bereichen: * Energietechnik, * Energiewirtschaft (Energie-Economie), * Energiemanagement und * Energie und Gebäde (Facility Management).