Betrugserkennung durch Online-Fingerprinting und Entwicklung schneller GPU-basierter Algorithmen zur Klassifikation bewegter Objekte in Videoaufzeichnungen Drittmittelprojekt uri icon

Abstract

  • Teilprojekt 1: Nachdem in den letzten Jahren die Nutzung des WWW immer weiter in verschiedenste Lebensbereiche vorgedrungen ist, zeigt sich inzwischen auch vermehrt die Schattenseite dieser weitverbreiteten Nutzung. Benutzer werden auf Webseiten mit Viren (Trojanern) infiziert, Webshops kämpfen mit nicht bezahlten Bestellungen und Foren mit Spammern. Das Thema Online-Sicherheit entwickelt sich mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft (Smartphones, iPads, GPS-based Services, ePayment, …) zu einem strategisch bedeutsamen Gebiet. Vor diesem Hintergrund wird der Bedarf nach Prävention vor betrügerischen Handlungen immer größer. Im „E-Commerce Leitfaden“ aus dem Jahr 2009 wird z. B. angegeben, dass 11% der befragten Händler im Zusammenhang mit der Zahlungsart „Lastschrift“ Zahlungsstörungen im Gesamtumfang von mehr als 3% des Gesamtumsatzes verzeichneten (vgl. STAHL, BREITSCHAFT,KRABICHLER u. a. 2009, S.165). Im Rahmen des Teilprojektes „Betrugserkennung durch Online-Fingerprinting“ soll eine IT-Lösung zur Praxisreife geführt werden, die nicht nur immateriellen Schaden (z. B. Online-Verleumdung, -Hetze, etc.) sondern auch materiellen Schaden (Internet-Betrug) eindämmen oder gar verhindern kann. Damit wird mit der zu schaffenden Lösung ein volkswirtschaftlicher Beitrag geleistet, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch über die sächsische Landesgrenze hinaus Sichtbarkeit erfährt. Teilprojekt 2: Die Aufklärung von Eigentumsdelikten, insbesondere von Diebstahl-delikten, besitzt einen erheblichen Stellenwert in der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Zur Prävention und zur Unterstützung der Aufklärung werden immer flächendeckender, so auch im Einzugsbereich der Polizeidirektion Chemnitz, Video-Überwachungssysteme installiert. Für die Aufklärung der Strafdaten müssen die hiermit gewonnenen Aufzeichnungen von Spezialisten der Kriminaltechnik analysiert und ausgewertet werden, was bis dato weitgehend manuell geschieht. Wegen der Fülle des auszuwertenden Materials führt dies zu einer hohen Inanspruchnahme personeller Ressourcen und somit einerseits zu hohen Kosten. Andererseits werden die Chancen für eine schnelle Aufklärung der Eigentumsdelikte durch die hohe Bearbeitungszeit tendenziell verringert. Mit der erfolgreichen Realisierung des Vorhabens wird eine Lösung entstehen, die ein hoch spezialisiertes und effektives Werkzeug zur Minimierung des Aufwandes und zur deutlichen Verkürzung der notwendigen Bearbeitungszeiten bei der Auswertung von Aufzeichnungen aus Video-Überwachungssystemen liefert. Dieses wird nicht nur im Bereich der Polizeidirektion Chemnitz als Entwicklungspartner sondern auch in weiteren Polizeidienststellen innerhalb und außerhalb Sachsens einsetzbar sein. Durch die Implementierung GPU-basierter Detektionsalgorithmen mit hoher Komplexität wird neben einer weit über Echzeitverhältnisse hinausgehenden Verarbeitungsgeschwindigkeit auch eine Objektklassifizierung ermöglicht, was den Umfang zusätzlicher manueller Sichtung minimiert und damit zur Kosten- und Aufwandsreduzierung beiträgt.

Laufzeit

  • Januar 1, 2012 - Dezember 31, 2013

Projektnummer

  • 8211505